Nach einer sehr erholsamen Übernachtung in den Bergen von Siquerres ging es für uns weiter an die pulsierende Kleinstadt Puerto Viejo an der Karibikküste von Costa Rica.
Puerto Viejo verkörpert definitiv den karibischen Lifestyle. Überall gibt es kleine bunte Häuser, viele Läden am Straßenrand, die Palmen ragen direkt ins Meer hinein und von allen Seiten ertönt Musik.


Die Stadt eignet sich daher gut dafür, um abends Essen zu gehen und eine gute Zeit zu haben. Super gefallen haben uns die kleinen Sodas. Dabei handelt es sich um kleine Restaurants, die typisch karibisches Essen zu einem erschwinglichen Preis anbieten. Es gibt sie an fast jeder Ecke und das Essen hat wirklich lecker geschmeckt! Grundlage für das Essen hier ist vor allem Reis, Kartoffeln und Kochbananen. Letzteres wird zusammengedrückt und frittiert. Wir waren sehr überrascht, denn frittiert schmeckt die Kochbanane wie Pommes und dient somit super als Alternative für Kartoffeln. Sehr empfehlenswert waren auch die karibischen Soßen, bestehend aus Kokosmilch und Gewürzen die man dazu serviert bekommen hat. Zu dem Essen gab es dann immer noch einen frischen Fruchtsmoothie. Unsere Favoriten: Ananas und Mango.

Auch in Puerto Viejo hatten wir wieder eine Unterkunft ohne Fenster…das scheint hier wirklich ein typisches Ding zu sein. Naja, hat uns nicht weiter gestört, bis auf, dass es abends durch die laute Musik teilweise etwas schwierig zum Schlafen war. Ansonsten war unsere Unterkunft echt sehr empfehlenswert und die Mitarbeitenden dort sehr nett.
Wir hatten das Glück, dass wir bereits am ersten Tag auf einem Baum am Strand zwei Faultiere erblicken konnten. Das war ein cooles Erlebnis und hat uns während unseres Aufenthalts in Costa Rica noch gefehlt.


Am zweiten Tag machten wir uns auf den Weg in den Cahuita Nationalpark. Der Nationalpark zählt zu einem der ältesten und zugleich interessantesten Nationalparks von Costa Rica. Der Vorteil des Nationalparks ist vor allem der, dass der Park auf relativ kleiner Fläche viel zu bieten hat. Man hat sowohl traumhafte Strände als auch einen Regenwald voller interessanter Pflanzen und Tiere. Da wir bereits um 9 Uhr mit unserer Wanderung starteten, waren noch kaum Menschen dort. So hatten wir den Park zu Beginn fast für uns allein und konnten den Fröschen beim Quaken zuhören. Außerdem haben wir immer mal wieder Affen brüllen hören, wussten aber nicht ganz, wo sich diese befanden. Nachdem der erste Pfad durch den Dschungel führt, kommt man irgendwann am Strand heraus und setzt die Wanderung dann mit direktem Meeresblick fort. Die Wege waren dabei sehr abenteuerlich und waren teilweise sandig und matschig, aber da wir als Deutsche mit unseren Wanderschuhen gut vorbereitet waren (stimmt’s Michi?) war das natürlich kein Problem für uns. Auf dem Weg trafen wir immer mal wieder das ein oder andere Tier an. So flog uns immer wieder ein wunderschöner blauer Schmetterling über den Weg. Außerdem kreuzte ein Waschbär unseren Weg (wenn wir nicht ausgewichen wären, er hätte es auch nicht getan) und wir trafen viele kleine Kapuzineräffchen an.




Die absolut härteste Challange kam dann aber zum Ende hin. Wir sind bereits 7km durch den Park gelaufen, als ein Schild kam, auf dem stand „Achtung, Flussregion, Sie betreten das Gebiet von Krokodilen“. Wir nahmen das relativ entspannt hin und dachten, dass es dann ja wohl eine Brücke über diesen Fluss gibt. Alles easy….als wir dann aber zu der Flussüberquerung kamen, stockte uns der Atem. Der Fluss mündete an dieser Stelle direkt ins Meer, es gab keine Brücke und das Wasser war in der flachsten Stelle in etwa Oberschenkeltief. Tja, was nun? Wir sahen immer mal wieder ein paar vereinzelte Menschen das Wasser überqueren, aber so richtig wohl war uns bei der Sache nicht. Wir standen nun also vor der Option, umzudrehen und die 7km zurückzulaufen oder da durch zu gehen. Wir schauten uns das Geschehen noch etwas an, entschieden uns dann aber es durchzuziehen und schnell durch das Wasser zu waten. Der Puls war hoch, aber wir schafften es wohlbehalten auf die andere Seite und waren sehr stolz auf uns!


Nach so viel Abenteuer wollten wir es am nächsten Tag etwas ruhiger angehen lassen. Wir entschieden uns daher das Jaguar Rescue Center zu besuchen. Das Jaguar Rescue Center ist eine Auffangstation für Wildtiere, welches sich der Rehabilitation von misshandelten, verletzten, verwaisten oder beschlagnahmten Tieren widmet. Ziel ist es, die Tiere nach erfolgreicher Rehabilitation wieder auszuwildern. Leider eignen sich viele Tiere nicht dafür, später wieder ausgewildert zu werden, da sie für ihr Leben lang gehandicapt sind bzw. sich zu sehr an den Menschen gewöhnt haben. Diesen Tieren wird dann im Rescue Center ein artgerechtes Leben ermöglicht. Der Eintrittspreis unterstützt dabei zu 100% die Arbeit der Organisation. Innerhalb einer zweistündigen Führung erfuhren wir einiges über die Arbeit der Organisation, welche Projekte sie ins Leben gerufen haben und darüber, wie sich das Rescue Center innerhalb der letzten Jahren entwickelt hat. Zudem wurde uns zu jedem Tier, welches sich aktuell im Rescue Center befindet, eine Geschichte erzählt. Viele Geschichten werden uns dabei noch lange in Erinnerung bleiben, da die Tiere teilweise schon sehr schlimme Dinge durchstehen mussten. So gab es einige Faultiere, die aufgrund von Stromschlägen ins Rescue Center kamen, da sie über Stromkabel klettern wollten und daher einen Elektroschock erlitten. Am Schlimmsten war die Geschichte eines über 30jährigen Affen, der 27 Jahre lang von Privatpersonen angekettet in einer Garage gelebt hat und glücklicherweise letztendlich von der Polizei beschlagnahmt wurde. Leider ist zum Großteil immer der Mensch einer der Hauptgründe, warum die Tiere ins Rescue Center kommen. Im Allgemeinen waren wir wirklich sehr beeindruckt von der Arbeit der Freiwilligen vor Ort und können einen Besuch dort wirklich jedem ans Herz legen.




Nach einem letzten Strandspaziergang unter Palmen, war es dann auch schon an der Zeit unsere Rucksäcke für unser nächstes Reiseziel zu packen. Seid gespannt, wo es hingeht.
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