Unser dritter Tag begann früh morgens. Wir fuhren mit einem Uber zum Inlandsflughafen von São Paulo. Von dort aus ging unser 40minütiger Flug nach Rio de Janeiro.

Wir müssen zugeben, dass wir uns vorab viele Gedanken über die Sicherheit in Rio sowie in São Paulo gemacht haben. Einer der Hauptgründe war vor allem auch der, dass man aus Deutschland viele negative Stimmen zu der Sicherheit in Brasilien zu hören bekommt. Wir waren daher auch etwas voreingenommen, fühlten uns aber deutlich besser, da Michael uns dorthin begleitetet hat. Das erste, was uns bei Ankunft aufgefallen ist, dass es in Rio noch einmal deutlich wärmer war als in São Paulo. Außerdem hat es eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit dort. Allgemein ist es in Brasilien im Januar sehr heiß, da zu der Zeit Sommer ist. Allerdings regnet es auch häufig.
Wir hatten eine Unterkunft im Stadtteil Ipanema, zwei Häuserblöcke weg vom Ipanema Beach, gebucht. Beim Stadtteil Ipanema handelt es sich dabei um ein angesagtes Viertel, bei dem man auch guten Gewissens abends etwas essen oder in eine Bar gehen kann. An unserem ersten Tag in Rio verbrachten wir den restlichen Tag damit am Ipanema Beach zu entspannen und uns etwas im Wasser abzukühlen.


Im Anschluss fuhren wir mit einer Gondel hoch auf den Zuckerhut. Der Zuckerhut ist ein 396 Meter hoher, steilwandiger Felsen auf der Halbinsel Urca am westlichen Eingang zur Guanabara-Bucht und eines der Wahrzeichen von Rio de Janeiro. Von dort aus hat man einen super Ausblick über die ganze Stadt. Am schönsten soll es am späten Nachmittag während des Sonnenuntergangs sein. Das dachten sich wohl viele, denn wir waren nicht die einzigen, die den gleichen Plan hatten. So verbrachten wir locker eine Stunde damit, uns an der Schlange zur Gondel anzustellen. Oben angekommen begann es bereits zu dämmern. Da wir uns jedoch erst auf der Mittelstation befanden und gerne den Ausblick von ganz oben genossen hätten, eilten wir zur nächsten Station. Dort angekommen erwartete uns allerdings eine genauso lange Schlange wie bereits unten. Wir hätten für die Strecke auf jeden Fall noch einmal eine Stunde gebraucht um ganz nach oben zu kommen. Da Michael allerdings unten auf uns wartete und es auch schon langsam dunkel wurde, entschieden wir uns daher lediglich auf der Mittelstation zu bleiben. Von dort aus hatte man auch einen ganz guten Blick auf die Stadt und auf die Spitze des Zuckerhuts. Wenn wir die Fahrt allerdings noch einmal machen sollten, würden wir früher dorthin gehen.


Am nächsten Tag entschieden wir uns dazu, in den Botanischen Garten von Rio zu gehen. Wir müssen sagen, dass dieser wirklich ein kleines Highlight in Rio ist, obwohl er etwas weniger bekannt ist. Wir hatten teilweise den Park für uns alleine und waren wirklich erstaunt über die ganzen tropischen Pflanzen (z.B. Mangobäume, Palmen usw.), die hier wachsen. Hier haben wir auch unsere erste Jackfruit gesehen und vor allem gerochen. Die Früchte haben eine ledrige Haut, sind relativ groß und hängen am Baum oder liegen bereits am Boden. Fängt die Frucht an zu gären, hinterlässt sie einen extrem süßen Geruch.



Nach dem botanischen Garten besuchten wir noch die bekannte Treppe „Escadaria Selarón“. Diese befindet sich im Zentrum der Stadt, weshalb hier auch etwas mehr Vorsicht geboten ist. Man merkt auch gleich an der Umgebung, dass wir hier etwas mehr aufpassen mussten. Allerdings befanden sich an der Treppe auch noch viele andere Touristen, weshalb wir uns dort gut untermischen konnten und nicht groß aufgefallen sind. Die Treppe von Selarón ist das Lebenswerk des chilenischen Künstlers Jorge Selaró. Von 1989 an verzierte er die 215 Stufen der Treppe mit mehr als 2.000 kunstvollen Fliesen aus ca. 60 Ländern. Die Treppe gehört mittlerweile zu einer der Hauptattraktionen von Rio de Janeiro.


Auch wir schossen unser Foto und entflohen im Anschluss dem Trubel vor Ort. Den restlichen Tag liesen wir mit einem kühlen Bier und an der Copacabana ausklingen.

An unserem letzten Tag in Rio wollten wir zum Abschluss auf jeden Fall noch die weltberühmte Christo Statue besichtigen. Um dorthin zu kommen, muss man sich ein Ticket für die Corcovado-Bergbahn kaufen. Dabei handelt es sich um eine Zahnradbahn, die auf den 710m hohen Corcovado führt, auf dem sich die Statue befindet. Wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein auf den Berg hinauf. Oben angekommen sahen wir allerdings erst einmal…nichts :D. In der kurzen Zeit, in er wir nach oben gefahren sind, haben sich dicke Wolken über und um die Statue gelegt. Für ein paar Sekunden konnten wir einen Blick runter auf Rio werfen, ehe die Wolken alles verdeckten. So warteten wir mit hunderten anderen Touristen auf die kurzen Momente, in denen Christo aus den Wolken „auferstand“. Auch wenn wir uns einen klaren Ausblick erhofft hatten, war es für uns ein Erlebnis, schließlich ist Christo in Rio neben der Freiheitsstatue in New York die wohl berühmteste Statue der Welt.



Wieder mit der Bahn unten angekommen, ging es mit dem Uber zum letzten Stopp in Rio. Und dieser war für Steffen wohl der wichtigste überhaupt: Das „Estádio Jornalista Mário Filho“, Fußballliebhabern auf aller Welt auch besser bekannt unter dem Namen „Maracanã“. Der Ort an dem Fußballgeschichte geschrieben wurde, der Ort, an welchem sich unsere Nationalelf 2014 zum verdienten Weltmeister krönte. In einer Besichtigung gab es in den Katakomben eine kleine Ausstellung, die Umkleidekabine und die Presseräume zu sehen. Für Steffen ging das Herz bei dem Gang durch den Spielertunnel auf den heiligen Rasen und den Innenraum so richtig auf. Wer Fußball mag und mal rein zufällig in Rio verweilt, hat mit dem Maracanã ein absolutes Pflichtziel!


Mit den Eindrücken des Stadions und der ganzen verrückten Stadt Rio de Janeiro ging es danach wieder zum Flughafen, um zurück nach São Paulo zu fliegen.
Hinterlasse einen Kommentar